Drehzahlmesser und andere Spielereien

vonhamu

Mobi soll ja auch ein wenig modern sein. Also nicht optisch, Mobi gefällt uns, wie er ist. Aber technisch kann er noch ein bisschen mehr Features vertragen. Dazu erstmal die Bestandsaufnahme:

Mittelkonsole

Über einen längeren Zeitraum sind immer ein paar Neuerungen dazugekommen. Die wichtigste war direkt der USB-Anschluss zum Laden von Smartphones etc. und die Spannungsanzeige, um die einzige (!) Batterie zu überwachen. Denn ohne genug Spannung startet der Wagen nicht mehr.

Danach wurde die Einheit für die Zusatzinstrumente/-Schalter entfernt. Alle Schalter, die von Werk aus eingebaut waren, sind inzwischen ohne Funktion. Es gibt kein Blaulicht mehr und auch die einzelne Leuchte mittig über der Windschutzscheibe war leider schon entfernt, als wir Mobi bekommen hatten. Und die zukünftige Steuerung für den Wohnbereich wird auch nicht im Cockpit sein.

Die Steuereinheit für die Stoßdämpfer im Heck bekommt einen neuen Platz. Dafür muss sie aber noch ein wenig bearbeitet werden. Aber was macht diese Einheit eigentlich? Im Internet liest man ab und zu, dass das die Luftfederung ist. Das ist falsch. Der Transit hat ganz einfache Blattfedern hinten. Was man aber mit dieser Einheit steuert, ist der Luftdruck der Stoßdämpfer. Dafür ist im Motorraum ein Kompressor installiert und dieser wird mit dem rechten Schalter aktiviert zum Druckaufbau. Um den Druck abzulassen, kann man den linken Schalter drücken. Dahinter sitzt ein Autoventil, welches mit einem dünnen Pneumatikschlauch direkt mit den Dämpfern verbunden ist. Beim Drücken wird das Autoventil geöffnet und Luft abgelassen. Und was nützt das ganze? Mehr Druck macht den Dämpfer härter. Dies ist gut gegen das Aufschaukeln auf der Autobahn. Aber: Härtere Dämpfer = weniger Fahrkomfort. Besonders auf schlechteren Straßen kann also weniger Druck Wunder wirken. Auf Autobahnfahrten bin ich meist kurz vor dem roten Bereich zwischen 7 und 8 Bar.

Und mit den beiden Plastikbechern in den Löchern haben wir direkt einen kleinen Mülleimer und eine rutschfeste Ablage dazu gewonnen. Irgendwann werden die Löcher aber auch noch mal ordentlich zugemacht.

Drehzahlmesser

Der nächste Schritt war ein Feature, das ich schon lange auf der Wunschliste hatte: der Drehzahlmesser. Mobi ist ja ein Ford Transit MK3. Dieser hatte nicht mal die Option einen DZM vom Werk zu bekommen. Dies kam erst mit dem Modell MK5 in 1994. Da die Uhr keinen Sinn hat bei einem Fahrzeug, bei dem man ständig mit dem Natoknochen die Batterie abklemmt und damit immer die falsche Uhrzeit anzeigt. An diese Stelle will ich einen Drehzahlmesser einbauen. Ich hab leider keinen perfekt passenden DZM finden können (Diesel-Anzeigebereich, weil maximal 4.000 U/min möglich, exakter Durchmesser der Öffnung, optisch ähnliche Skala wie Tacho), also musste es ein kleineres Instrument werden. Für knapp 38 € fand ich auf Ebay einen DZM in 52 mm Durchmesser. Damit dieser auch funktioniert, musste er noch ein wenig modifiziert werden.

Erste Tests sind schon mal vielversprechend, also raus mit dem Tacho. Der Ausbau ist ein wenig schwierig, da die Tachowelle störrig ist (im Motorraum aushaken) und sich die Tachoblende nur mit Gewalt am Lenkstock vorbeimanövrieren lässt.

Da der DZM zu Tief ist, um gut in die Uhröffnung zu passen, muss dieser noch mehr modifiziert werden.

Jetzt muss die Blende gebaut werden.

Die Befestigung des Drehzahlmessers ist mit ein paar Tricks kein Problem.

Die vier Anschlusskabel des DZM sind Masse und +12 (direkt von der Uhr abgenommen) und Licht (von einer Tachobeleuchtung) und Klemme W an der Lichtmaschine (wird in den Motorraum geführt).

Jetzt muss der Tacho nur noch wieder eingebaut und anschließend mit der Einstellschraube und einem Lasermessgerät genau eingestellt werden.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Sowohl optisch, als auch technisch funktioniert der Drehzahlmesser genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.

LED-Beleuchtung

Um die Lichtmaschine ein wenig zu entlasten und zusätzlich auch die funzelige, 30 Jahre alte, Beleuchtung des Armaturenbretts zu modernisieren, habe ich (fast) alle Glühbirnen mit LEDs ausgetauscht. Warum nur fast alle? Die Warnleuchte für die Lichtmaschine (Batterie-Symbol) nutzt den Widerstandswert der Glühbirne, um der Lichtmaschine zu signalisieren, mit dem Laden zu beginnen. Normal braucht Mobi auch einen Gasstoß von ein wenig über 1.000 U/min, damit die Lichtmaschine mit dem Laden startet. Das bekommt man im Regelfall beim Ausparken bzw. Losfahren hin. Mit dem verringerten Widerstandswert der LED hat die Lichtmaschine diesen Impuls aber erst bei 2.500 - 3.000 U/min bekommen. Zusätzlich hat eine Glühbirne in diesem Stromkreis noch den Vorteil glimmen zu können, also auch eine zu geringe Ladespannung anzuzeigen. Das kann die LED in diesem Fall nicht.

Die Tachobeleuchtung wird im Normalfall durch W5W-Glühbirnen mit T10-Fassung gemacht. Die Bestellseite für diese LEDs gibt es nicht mehr, darum kann ich diese warmweißen LEDs nicht verlinken. Es sind die gläsernen in warmweiß geworden. Diesen haben ca. 20 € für 10 Stück gekostet.

Die Warnleuchten sind diese hier mit der Fassung B8.5D. Für 7 Stück hab ich knapp 10 € bezahlt.

Wichtig ist auch, dass die LEDs im Gegensatz zu den Glühbirnen einen Plus- und Minuspol haben. Deshalb hab ich vorher alle getestet und den Pluspol markiert.

Weil die LEDs in der Nacht denn sogar zu hell waren, entschied ich mich kurzerhand mit einem noch rumliegenden Poti (wahrscheinlich aus einem alten Verstärker) eine Dimmung zu realisieren.

Die Tachobeleuchtung ist perfekt, auch die Warnleuchten funktionieren und sind heller. Nur der Drehzahlmesser braucht jetzt andere, warmweiße LEDs. Irgendwann kümmere ich mich bestimmt mal darum. Aber solange bin ich sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand.