Familienbesuch in Franken

bis02. Jul 2019

Die zweite Reise führte uns zu einer Familienfeier in den Süden Deutschlands. Wir erfuhren, wie uns der bequeme und langsame Reisemodus mit mobi auf einer längeren Strecke gefällt, wie gut mobi durchhält und ob wir es über die Kassler Berge schaffen. Das alles mitten in einer der heißesten Wochen des Jahres. Es sollte spannend werden. Die von lieben Freunden ausgeborgte Kühlbox kam da nur richtig für Getränke, Obst und manchen Brotaufstrich.

Mobi hat alles gemeistert und wir waren nicht mal das langsamste Fahrzeug auf den beschwerlichen Strecken der Kassler Berge. Unser Plan uns mit unserer Reisegeschwindigkeit von 80-85 km/h einfach mit den LKWs mitzuschwimmen, ging allerdings nur zum Teil auf. Denn einige LKWs haben es besonders eilig. Wir haben mitgezählt und wurden auf der Tour von über 40 LKWs überholt.

Auf dieser Reise hatten wir abgesehen von einer richtigen Kfz-Zulassung, auch direkt einige Verbesserungen der Ausstattung dabei. Im Innenraum hat hamu noch kurz vor der Abreise Lautsprecher eingebaut, damit wir auf der Fahrt fröhlich Musik und Podcasts genießen konnten.

Außerdem hatten wir die Lücken links und rechts der Matratze mit einer zugeschnittenen Schaumstoffmatratze erweitert und somit die volle Breite von mobi als Liegefläche.

Die nächste Iteration der Verdunkelung für die Fenster erwies sich auch super als Verbesserung. Und für höhere Fahrsicherheit und besseren Fahrkomfort war durch die neuen Außenspiegel gesorgt.

Tag 1

Ausgeschlafen, frisch geduscht und gepackt ging es am frühen Nachmittag los. Noch ein wenig Proviant für die Fahrt und es konnte losgehen. Glücklicherweise spielte die Hitzewelle mit und war etwas milder als die restlichen Tage.

Die Fahrt lief gut. Eine größere Pause machten wir am Ikea Nähe Hannover, weil es auf dem Weg lag und hamu erwähnte, dass es sich ein praktischer Zwischenstopp ist. Da wir noch keine richtige Mahlzeit hatten, haben wir uns dann auch direkt im Restaurant ganz Ikea-typisch gestärkt - an der Autobahn vermutlich noch eine der besten Optionen.

Um - wie im vornherein geplant - weder super früh aufbrechen zu müssen, noch bis tief in die Nacht fahren zu müssen, wollten wir nicht die gesamte Strecke in einem Rutsch durchfahren. Dementsprechend hatten wir grob einen Campingplatz angepeilt, bei dem man auch noch spät abends anreisen kann. Es wurde letztlich etwas knapp mit der Ankunft, aber es hat geklappt.

Lediglich das Anschließen an den Strom lief etwas holpriger als erwartet. Wir sollten auf einen Platz, der selbst für unsere 15m lange Verlängerung zu weit weg vom Stromkasten war. Nachdem wir uns eine zusätzliche Verlängerung mit den richtigen Adaptern geliehen hatten, war dann zwar die Länge ok, aber es floss kein Strom. Da hamu vor der Abreise noch die ganze Elektronik aufgeräumt und von unnötigem befreit hatte, war erstmal die Sorge groß, dass etwas schief gegangen ist. Nach einem Test des Stromflusses mittels Handyladegerät stellte sich heraus, dass am geborgten Kabel der Stecker kaputt war. Die Erleichterung war groß, denn das Problem konnte hamu kurzerhand beheben und hatte damit sogar direkt eine gute Tat für den Campingplatz vollbracht.

Wir waren spät, es war dunkel und wir waren glücklich Strom zu haben. Fix die Standheizung ein wenig angeworfen und es war ganz nett. Leider hatten wir uns wegen der Hitze tagsüber etwas überschätzt und gelernt zukünftig besser eine Decke mehr mitzunehmen. Denn trotz 25-30°C tagsüber, war die Nacht mit ca. 10°C im unisolierten mobi doch etwas frisch. Da mussten dann doch die wenigen Pullis und sogar Handtücher herhalten um es durch den nächtlichen Kältepunkt zu schaffen.

Tag 2

Die Sonne begrüßte uns am nächsten Morgen. Wir nutzten die Zeit ganz entspannt um uns frisch zu machen, eine kleine Runde auf dem Platz im Hellen und ein kleines Frühstück.

Mittags ging es dann zurück auf die Autobahn. Heute standen uns die Kassler Berge bevor. Wir waren gespannt, wie mobi sich schlagen wird. Letztlich sind wir mit mobis Leistung - im Rahmen seiner Leistung - zufrieden. Wir waren mit minimal 45-50km/h am steilsten Berg nicht der allerlangsamste LKW. Und trotz der Hitze schien mobi alles gut zu schaffen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Ein wenig strategischer als in einem anderen Auto, geht man solche Steigungen allerdings dennoch an. Wenn man weiß, dass beschleunigen nicht so gut funktioniert, stellt man sich etwas aktiver darauf ein, den Schwung so gut wie nur möglich zu nutzen.

Es war sehr warm, aber dennoch erträglicher in der Fahrerkabine als wir befürchtet hatten. Nadine hatte Lust auf dem Weg noch an einem Hofladen Nahe der Strecke vorbeizuschauen. Wir verließen also früher die Autobahn und folgten zuversichtlich der Navigation zu dem ersehnten Hofladen mit leckeren Kirschen. Dies brachte, nach der ruhigen Fahrt auf der Autobahn, schließlich doch noch ein paar Highlights mit sich. Einerseits ist Landstraße mit mobi weiterhin etwas Ungewohntes, andererseits führte uns der Weg zum Schluss durch immer bergigere, schmalere und kurvigere Strecken. Damit waren wir offenbar nicht die einzigen, denn kurz vor einer waldigen Anhöhe kamen uns doch tatsächlich drei große Umzugstransporter entgegen, sodass wir ohne Schwung die nächste Anhöhe mit 20km/h hochschleppen mussten. Nichtsdestotrotz wurden wir mit einem leckeren Kilo Kirschen belohnt, welches wir bei Ankunft zusammen mit der Verwandtschaft auch ruck zuck verputzt hatten.

Tag 3 und Tag 4

Die Hitze im Süden ohne Wind hat uns dann ziemlich fertig gemacht. Wir waren sehr froh, dass wir uns tagsüber im kühleren Haus aufhalten konnten. Trotz Dachlüfter heizt sich mobi dann doch ziemlich auf und wir wurden relativ früh wach. Mit ein paar Decken von der Verwandtschaft ließ es sich aber zumindest besser durch die kühlen Zeiten in der Nacht kommen.

Unser Aufenthalt enthielt dann viele leckere Mahlzeiten, nette Gespräche, eine schöne Familienfeier, sowie Zeit zum Lesen, Spielen und Ausruhen. Durch die Hitze allerdings auch mehr Phasen des reinen "Überlebens" als gedacht.

Tag 5

Nach einer letzten netten Familienrunde inklusive leckeren, erfrischenden Obst und Resten vom Grillen, machten wir uns abends wieder auf den Rückweg zu unserem Zwischenhalt. Wieder peilten wir einen Campingplatz an, der nicht zu weit von der Autobahn entfernt war und bei dem wir auch noch spät anreisen konnten. So kamen wir noch kurz vor Sonnenuntergang an und waren auf einem kleinen netten Platz in Waldnähe.

Doch noch einmal hungrig, packte sich Nadine dick ein und baute sich im Dunkeln die Küche auf dem Stromkasten auf. Die Lampe am Stativ erfüllte seinen Zweck sehr gut und ließ die Szene wie den Drehort eines Films aussehen.

Leider ging die Temperatur in dieser Nacht wieder auf ca. 8°C herunter, was die Nacht erneut etwas schwieriger und weniger erholsam machte. Wir nutzten die laute Standheizung deshalb ein wenig mehr.

Tag 6

Begrüßt von etwas weniger Sonne als die letzten Tage, aber dennoch trocken, begannen wir wie immer unseren Tag ganz entspannt. Nach Frühstück und Dusche ging es mittags dann weiter gen Rückweg.

Der Rückweg lief ebenfalls reibungslos, allerdings hatten wir bei Ankunft in Lübeck noch nicht sonderlich viel gegessen. Wir entschieden uns auszuladen, mobi abzustellen und nett Burger essen zu gehen. Leider klappte das nicht so wie gewollt, da uns beide Restaurants unüberwindbare Stolpersteine in die Wege legten, sodass wir etwas frustriert und ausgehungert am Ende doch noch einkaufen gingen und uns zuhause "schnell" selbst Burger und Pommes zubereitet haben. Sie haben fantastisch geschmeckt, aber zu der Zeit waren wir vorwiegend froh endlich überhaupt eine Mahlzeit in den Bauch zu bekommen. So endete die Tour, wenn auch verspätet, noch gut und lecker.

Wir sind weiterhin sehr zufrieden mit mobi und glücklich, dass er immer angesprungen ist und auch sonst alles sehr gut funktioniert hat. Wir freuen uns schon auf die nächsten Reise mit weiteren Ausbauten und Verbesserungen.